Häusliche Pflege oder Pflegeheim?
Vielleicht stehen auch Sie bald vor der Herausforderung, die Pflege Ihres Angehörigen organisieren zu müssen, oder Sie überlegen bereits, wo und wie Sie selbst später gepflegt werden möchten, wenn das einmal nötig sein sollte.
Es gibt eine große Auswahl an möglichen Wohn- und Pflegeformen und genauso zahlreich sind die Möglichkeiten, eine individuell passende Lösung für Ihren Angehörigen oder Sie selbst zu finden. Zwei mögliche Pflegeformen betrachten wir im folgenden Beitrag etwas ausführlicher: Sowohl bei der Pflege zu Hause als auch bei der Versorgung in einem Pflegeheim gibt es Vor- und Nachteile, die Sie bei Ihrer Entscheidung bedenken sollten.
Pflege zu Hause
Ein Großteil der Senioren und Pflegebedürftigen in Deutschland wünscht sich, so lange wie möglich zu Hause, im vertrauten Umfeld, wohnen bleiben zu können. Die häusliche Pflege stellt jedoch hohe Anforderungen an die pflegenden Angehörigen. Ob die Pflege zu Hause für Sie in Frage kommt, ist von vielen Faktoren abhängig: Der eigene Gesundheitszustand sowie die berufliche, finanzielle und wohnliche Situation spielen dabei eine große Rolle. Wägen Sie die Vor- und Nachteile miteinander ab und besprechen Sie die Wahl der Versorgungsform am besten mit der ganzen Familie.
Die Vorteile
- Gewohntes Umfeld bleibt erhalten
- Tagesabläufe, Routinen, soziales Netzwerk ändern sich nur wenig
- Reger Kontakt zur Familie fördert Gesundheit und Wohlbefinden
- Liebevolle und individuelle Betreuung durch Angehörige
- Kosten im Vergleich zur stationären Pflege sind häufig geringer
- Pflege kann individuell auf den Bedarf abgestimmt werden
Die Nachteile
- Hohe physische und psychische Belastung für Angehörige
- Barrierefreier Umbau im eigenen Zuhause könnte notwendig werden
- Hoher Organisationsaufwand für pflegende Angehörige – vor allem die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege
- Je nach sozialem Netzwerk kann die pflegebedürftige Person von einer Vereinsamung bedroht sein
- Bei bestimmten Krankheiten kann die Pflege und Betreuung gegebenenfalls nicht im erforderlichen Maße gewährleistet werden
Betreuung im Pflegeheim
Der Pflege zu Hause steht die Betreuung bzw. Versorgung in einem Pflegeheim gegenüber. Dort ist die vollstationäre Pflege rund um die Uhr sichergestellt, sodass Sie eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Pflege erfahren. Das Pflegeheim ist die ideale Wahl für Sie, wenn ein erhöhter Pflegebedarf vorliegt und Sie nicht von Ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden können.
Die Vorteile
- Jederzeit medizinische Hilfe und Fachpersonal verfügbar
- Barrierefreies Wohnen und Leben möglich
- Hauswirtschaftliche Versorgung wird sichergestellt
- Soziale Kontakte zu Gleichaltrigen oder Menschen mit ähnlichen Einschränkungen
- Leichter Zugang zu Freizeitaktivitäten und kulturellen Angeboten
- Angehörige und Pflegebedürftige können gezielt Zeit miteinander verbringen
Die Nachteile
- Umzug in eine fremde Umgebung
- Hohe Kosten
- Kein fester Ansprechpartner in der Pflege
- Keine Integration in den Alltag der Familie
- Nur wenig eigener Raum als Rückzugsmöglichkeit
- Das Gefühl, von der „Außenwelt“ abgetrennt zu sein
Alternative Pflegeformen
Ein Großteil der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland möchte lieber zu Hause gepflegt werden als im Pflegeheim. Und auch den meisten Angehörigen ist es ein persönliches Bedürfnis, den Pflegebedürftigen zu Hause zu versorgen, auch wenn das für die ganze Familie sehr aufwändig ist. Die häusliche Pflege lässt sich durch verschiedene Pflegeformen gut ergänzen und nimmt den Angehörigen so ein kleines Stück Arbeit ab.
Ambulante Pflege
Bei der ambulanten Pflege besucht ein mobiler Pflegedienst den Patienten regelmäßig zu Hause und unterstützt die Angehörigen bei der Betreuung und Pflege. Zur ambulanten Pflege gehören unter anderem die häusliche Krankenpflege, die Beratung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen sowie die hauswirtschaftliche Versorgung. Einige ambulante Pflegedienste bieten auch eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung (24-Stunden-Pflege) für pflegebedürftige Menschen an.
Tages- und Nachtpflege
Bei der Tages- und Nachtpflege handelt es sich um eine sogenannte teilstationäre Alterspflege, die die Betreuung für einige Stunden (zum Beispiel tagsüber 9-17 Uhr oder nachts ab 21 Uhr) in einer dafür vorgesehenen Einrichtung gewährleistet. So werden Angehörige im Alltag ein wenig entlastet und können weiterhin ihrem Beruf nachgehen.
Verhinderungspflege
Haben Sie oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger den Pflegegrad 2, 3, 4 oder 5, so besteht der Anspruch auf die sogenannte Verhinderungspflege. Für bis zu sechs Wochen pro Jahr übernimmt die Pflegekasse die Kosten für eine Ersatzpflege (ambulant oder stationär), wenn der pflegende Angehörige durch Krankheit oder Urlaub verhindert ist.
Betreuung durch Senioren
Was viele nicht wissen: Ambulante Pflegedienste und andere Einrichtungen bieten stundenweise die sogenannte Seniorenbetreuung für pflegebedürftige Menschen an, die nur geringfügig Unterstützung im Alltag benötigen. Dabei helfen die Senioren im Haushalt oder beim Einkauf, führen Gespräche oder lesen Geschichten vor. Auch so können pflegende Angehörige ein Stück weit entlastet werden.
Titelfoto: iStock
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